„Wir wollen wieder oben mitspielen“

Bevor unsere 1. Herrenmannschaft morgen Abend (08.09) die Saison für unsere Seniorenmannschaften eröffnet, haben wir mit dem Trainer Eduard „Eddy“ Alexy über die letzte Saison, die Vorbereitung und die Saisonziele gesprochen. Da Eddy aber nicht nur Trainer der Ersten, sondern inzwischen als Sportlicher Leiter auch Teil des Vorstandes ist, ging es in dem Gespräch auch um unsere 1. Damen- und die zweite Herrenmannschaft.

Eddy, bevor wir den Fokus auf die Handballsaison 2018/ 2019, die für alle TVE-Mannschaften am kommenden Wochenende beginnt,  richten, würde ich gerne nochmal auf die letzte Saison zurückschauen. In deiner ersten Saison als Trainer der 1. Mannschaft seid ihr Tabellenzweiter geworden. Wie lautet dein Fazit nach deinem ersten Jahr in Husen-Kurl?

Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der vergangenen Saison. Wir haben vor der Saison gemeinsam festgelegt, dass wir oben mitspielen wollen und das ist uns als Vizemeister bestens gelungen. Wir haben in manchen Spielen leider unnötig Punkte verschenkt, sodass es nicht zu mehr gereicht hat. Man muss aber auch festhalten, dass wir gerade zu Beginn der Saison unheimlich Glück hatten, als wir drei Spiele mit einem Tor Unterschied gewonnen haben. Ich denke, deswegen geht der zweite Platz völlig in Ordnung. Bommern 2 ist absolut verdient aufgestiegen, im Hinspiel konnten wir sie noch schlagen aber im Rückspiel waren wir chancenlos. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, auch wenn mehr möglich war.

Die Mannschaft ist fast komplett zusammen geblieben, drei Spieler werden hauptsächlich in der 2. Mannschaft eingesetzt werden aber ansonsten gibt es keine Abgänge. Dazu kommen drei externe Neuzugänge. Ist die Mannschaft noch stärker als im letzten Jahr?

Erstmal bin ich sehr froh, dass die Mannschaft zusammengeblieben ist und alle den eingeschlagenen Weg weiter mitgehen wollen. Wir wollten den Kader in der Breite verstärken und das ist uns mit den drei Neuen optimal gelungen. Robin, Simon und Kai haben sich bereits super in die Mannschaft integriert und passen charakterlich perfekt zu uns. Ob die Truppe noch stärker ist, wird die Saison zeigen. Wir haben aber deutlich mehr personelle Möglichkeiten und können auf Ausfälle besser reagieren.

Apropos Ausfälle, im Testspiel gegen den VfL Kamen hat sich Rückraumspieler Stefan Lasshof schwer verletzt. Wie bewertest du diesen Ausfall und wie lief generell die Vorbereitung.

Der Ausfall von Stefan ist natürlich ein enormer Wermutstropfen. Bis dahin sind wir verletzungsfrei durchgekommen, aber Stefan wird nun lange ausfallen. Das tut mir gerade persönlich für den Jungen sehr leid. Davon abgesehen bin ich mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Der Vorteil war, dass die Grundlagen bereits da waren und wir direkt mit den spielerischen Aspekten beginnen konnten. Der Höhepunkt war natürlich das zweitägige Trainingslager in Münster, was gerade auch für die Integration der Neuen enorm wichtig war. Die Ergebnisse waren in Ordnung und die Jungs haben super mitgezogen.

Wenn man sich die vergangene Saison nochmal genau anschaut, fällt auf, dass ihr 11 der insgesamt 14 Minuspunkte auswärts kassiert habt. Woran liegt das? Wie soll das in der neuen Saison verhindert werden?

Wichtig ist vor allem, dass wir zu Hause eine Macht bleiben! Wir wollen alle Punkte in Asseln behalten und es jedem Gegner ganz schwer machen, Punkte mitzunehmen. Das ist uns im letzten Jahr mit der Ausnahme des Mengede-Spiels schon sehr gut gelungen. Die Gründe für die Probleme auswärts sind vielfältig. Zum einen ist es einfach eine andere Umgebung, ein anderes Feeling und die Abläufe sind eventuell nicht so wie zu Hause. Dazu kommt natürlich die Harz-Thematik. Wir haben die beiden harzfreien Spiele in Rüdinghausen und Mengede verloren. Daran müssen wir arbeiten, dass wir diese Schwäche abstellen.

Du merkst, ich habe mir die Statistiken der letzten Saison genauer angeschaut. Deswegen ist mir auch aufgefallen, dass ihr die drittbeste Offensive gestellt habt aber in der Defensive waren gleich fünf Teams besser und haben weniger Gegentore kassiert. Lag der Fokus in der Vorbereitung somit auf der Defensive?

Statistiken lügen nicht! Auf jeden Fall haben wir den Fokus auf die Defensivarbeit gelegt, aber damit haben wir schon in der letzten Rückrunde begonnen. Wir wollen defensiv besser stehen und weniger Gegentore kassieren. Es ist ja ganz einfach. Je weniger Treffer du kassierst, desto weniger musst du vorne werfen, um das Spiel zu gewinnen. Es geht nicht darum, jedes Mal 40 Tore zu werfen, sondern das Hauptaugenmerk liegt darauf, Tore zu verhindern.

Wie lautet das Ziel für die neue Saison?

Das Wichtigste ist Konstanz! Wenn wir unsere Leistungen ohne Schwankungen konstant abrufen, dann können wir oben mitspielen und das wollen wir auch. Dafür muss aber alles zusammenpassen. Wir müssen auswärts mehr Punkte holen, verletzungsfrei bleiben und Woche für Woche ans Limit gehen.

Du kennst die Dortmunder Kreisliga inzwischen sehr gut. Wer sind für dich die Aufstiegsfavoriten?

Ganz klar, Ruhrtal Witten! Die Mannschaft hat sich enorm verstärkt und ich glaube, sie sind in diesem Jahr das Maß aller Dinge. Dazu ist die Benutzung von Harz in deren Halle verboten und das ist für viele Teams ein Problem, auch für uns (schmunzelt). Dahinter ist die Liga sehr ausgeglichen. Der OSC 2 und auch Ewaldi Aplerbeck werden wieder oben mitspielen. Dazu kommt mit Sicherheit wieder eine Überraschungsmannschaft wie letztes Jahr Bommern. Die hatte vor der Saison ja niemand auf dem Zettel. Ich traue zum Beispiel Schüren zu, dass sie oben mitspielen können.

Du hast eben den OSC genannt, die Olympischen sind direkt euer erster Gegner morgen Abend. Ist der Gewinner dann der große Favorit auf den Aufstieg?

Nein, der Favorit ist Witten und es ist das erste von insgesamt 26 Spielen. Ich finde es gut, dass es direkt gegen den OSC geht, denn dann wissen wir sofort, wo wir stehen. Wir müssen ab der ersten Sekunde der Saison präsent und konzentriert sein, sonst wird es morgen Abend ganz schwierig.

Jetzt haben wir ganz viel über die 1. Herren gesprochen, aber in deiner Rolle als Sportlicher Leiter hast du natürlich auch einen Blick für die anderen Teams. In dieser Position hattest du in den letzten Wochen sehr viel um die Ohren, um eine neue Trainerin für die 1. Damenmannschaft zu finden. Mit Carina Görshop ist es eine ehemalige TVE-Spielerin geworden. Welchen Eindruck hast du nach den ersten zwei Wochen?

Ich habe einen sehr guten Eindruck von Carina und auch von dem Team. Carina passt charakterlich hervorragend zur Mannschaft und zum Verein und sie strahlt Führungskraft aus. Die Mädels sind sehr lernwillig und setzen Dinge direkt um. Das habe ich selbst gemerkt, als ich das Team übergangsweise in der Vorbereitung drei Wochen lang zusammen mit Maxi betreut habe. Das ist ein eingeschworener Haufen mit sehr guten Persönlichkeiten.

Welche Rolle werden die Damen in der Kreisliga spielen?

Die Mannschaft hat enormes Potential. Wenn alle verletzungsfrei bleiben und die Zusammenarbeit zwischen Trainerin und Mannschaft sich so entwickelt, wie ich das glaube, dann können die Mädels eine sehr gute Rolle in der Kreisliga spielen und dann werden sie ein Wörtchen oben mitreden.

Kommen wir zum Schluss noch kurz zur 2. Herrenmannschaft. Die Staffeln der 1. Kreisklasse wurden zusammengelegt und die Zweite steht genau wie die erste Mannschaft vor einer langen Saison mit 26 Spielen. Was ist für die Jungs drin?

Also ich warne ganz klar davor, diese Liga zu unterschätzen. Da sind Mannschaften dabei, die die Qualität für die Kreisliga haben. Die Spieler der Zweiten sind alles super Typen, mit denen man immer viel Spaß hat. Aber Selbstdisziplin, das fängt bei der Trainingsbeteiligung an, wird dort nicht so groß geschrieben. Wenn die Truppe regelmäßig gemeinsam trainieren kann und so gewisse Strukturen entwickeln kann, dann können die Jungs eine sehr gute Rolle spielen. Die Qualität ist zweifelsohne da, aber das Trainerteam hat noch viel Arbeit vor sich.  

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